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Schaffhauser Nachrichten

Swingender Abend mit der Jazzband DIXIE RAMBLERS

Jazzatthemill - Jazzclub in Henggart 27. Sept. 2023


Seit 50 Jahren begeistern die echten DIXIE RAMBLERS in verschiedenen Besetzungen und wurden auch schon kopiert. Verstaendlich, denn sie spielen immer noch fantastisch.


HENGGART - Im behaebigen Restaurant Bahnhof werden zuerst die Spaghetti mit Schweinsmedaillons genossen und dann - im oberen Stock im schoenen historischen Saal mit viel Holz und luftig leichten Deckenlampen - das fulminante Dixie- und Blueskonzert. Beat Aebi, Praesident von "Jazz at the mill" im Staff-Outfit mit roten Hosentraegern schaut zufrieden in den vollen Saal. Das Publikum wird von Kellnerinnen im Dirndl mit grossen Bierglaesern oder einem Suure Moscht versorgt, und die sieben Meister des alten Jazz beginnen mit einem verwandelten Countrysong. Doch dann geht's ab nach New Orleans, zurueck in die Zeit, als die Schwarzen sich nach der "Sunny side oft the street" sehnten, auf der aber nur die Weissen spazieren durften. Der swingende Sound von "Good Queen Bess" fuehrt uns bis zu Koenigin Elisabeth I. Erstklassig ist auch die akrobatische Eleganz des Posaunisten Roland Hirsiger, etwa in "Water Melon Man", die rhythmischen Zuege seines imposanten Instrumentes verzaubern. Aber auch der Wechsel zum Saenger des schalkhaften Daniel Sernatinger an den Reeds, sei es in "Rosetta", die in ihrem Leben nur Pech hatte, aber in ihrem Lied alles ueberstrahlt, oder im Dschungellied "I wanna be like you". Ebenfalls brillant das Schlagzeug gleich einer vielfaeltigen Buschtrommel, virtuos bezwungen von Erwin Bieri. "Bei mir bist du scheen" - Bandleader Max Hegi beherrscht die Trompete, erzaehlt aber auch kurze, spannende Geschichten zu den allseits beliebten und bekannten Liedern wie etwa dem "Tennessee Waltz". Die meisten amerikanischen Staaten haben ihren eigenen Song. Der kommende wurde vor jedem Baseball-Spiel zelebriert. Eine sanfte Nummer von Oscar Petersen laesst René Bond am Piano brillieren, dezent unterstuetzt durch die Drums. Ruedi Morgentaler wechselt Gitarre und Banjo und entzueckt mit beiden. Und immer sitzt in Ruhe Jerzy Stawarz am Bass. In der Ruhe liegt seine dezente, aber unersetzliche Kraft. Moegen des Saengers flinke Augen etwa in "Bei mir bist du scheen" verfuehrerisch ins Publikum schweifen und die Posaunenklaenge durch taenzerische Dreingaben zusaetzlich verzaubern und sogar der Schlagzeuger laechelnd mitsummen: Der Bassist haelt die Stellung und unterstuetzt den wechselnden Rhythmus. Einwickelnd, umschlingend, fesselnd und mit suedamerikanischem Schwung taucht "Le marchand de poisson" aus New Orleans auf. Mit scheinbarer Leichtigkeit zelebrieren die sieben Profis ihre musikalischen Geschichten, die an ihre eigenen Reisen in die weite Welt erinnern. Denn Reisen und Musizieren, das passt wunderbar zusammen, nicht nur auf dem Kreuzfahrtschiff. Das Tanzstueck "Yes Sir, that's my baby" laesst wohl die meisten im Saal mindestens innerlich mitsummen. Getanzt wird leider nicht, oder doch versteckt, mit den Fuessen unter den langen Tischen? "Bye bye Blackbird", wird zu "Bye bye Dixie Ramblers". Doch das total begeisterte Publikum bekommt eine Zugabe, den "St. Louis Blues". "Mein Mann und ich sind oft hier, aber das war ein herausragend faszinierendes Konzert", fasst Marlies Roost aus Kleinandelfingen zusammen.


Ursula Fehr, Schaffhauser Nachrichten

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